Digitalisierung

Bei der Steigerung digitaler Kompetenzen hat Deutschland noch Nachholbedarf

Bei der Steigerung digitaler Kompetenzen hat Deutschland noch Nachholbedarf

Die große Herausforderung unserer Zeit für Wirtschaft und Gesellschaft ist die Nutzung der Digitalisierung zur Entwicklung neuer Produkte und Dienste oder Steigerung der Produktivität. Schnelles Internet, mobile Endgeräte, intelligente Softwarealgorithmen und die Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen verändern wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse. Die Chancen, die die Digitalisierung eröffnet, können allerdings nur genutzt werden, wenn die damit verbundenen komplexen Zusammenhänge aktiv und gestalterisch stärker als bisher angenommen werden. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sind der weitere Ausbau der Breitbandinfrastruktur, finanzielle Fördermaßnahmen sowie die Stärkung digitaler Kompetenzen von existenzieller Bedeutung. Aus der Perspektive der Wirtschaft hat Deutschland hier noch erheblichen Nachholbedarf.

Vor allem nutzen kleine und mittelständische Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung, die sich in einer höheren Produktivität und Innovationsfähigkeit niederschlagen können, bislang weniger als große Unternehmen. Im Wirtschaftsindex DIGITAL 2017 haben gerade einmal 30% der Unternehmen mit 10 bis 250 Beschäftigten die Digitalisierung sehr stark in die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens eingebunden. Dabei variiert der Digitalisierungsgrad auch nach Branchen. An der Spitze stehen hier Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), gefolgt von Rechts- und Steuerberatungen sowie Wirtschaftsprüfern. Noch nach den verarbeitenden Branchen im Mittelfeld, in denen noch mehr Tätigkeiten manuell ausgeübt werden, steht am Ende der Digitalisierungsskala das Gesundheitswesen.

Anteil an mobilen Endgeräten bei Beschäftigten fast verdoppelt

Generell lässt sich feststellen, dass die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten ausstatten, diese damit in die Lage versetzen auf digitale Ressourcen wie E-Mail-Accounts, Netzwerklaufwerke, Unternehmenssoftware oder das unternehmensinterne Wissen (Wiki) auch extern zu nutzen und damit erheblich zur Prozessoptimierung des Unternehmens selbst beitragen. Laut ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) hat sich der Anteil der Beschäftigten, die von ihren Arbeitgebern mit mobilen Endgeräten ausgestattet wurden, innerhalb von vier Jahren von 12 Prozent auf 23 Prozent fast verdoppelt und somit auch die Arbeitsproduktivität der Unternehmen gestärkt.

Förderprogramm go-digital stärkt KMU

Um sich im Wettbewerb nachhaltig behaupten zu können, ist es wichtig, digitale Technologien in allen Geschäftsprozessen im Unternehmen dauerhaft zu etablieren. Hier setzt das staatliche Förderprogramm "go-digital" an: Mit seinen drei Modulen "Digitalisierte Geschäftsprozesse", "Digitale Markterschließung" und "IT-Sicherheit" richtet es sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und an das Handwerk.

Gefördert werden gezielte Beratungs- und Umsetzungsleistungen von digitalen Projekten durch autorisierte Beratungsunternehmen, in rechtlich selbstständigen Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (KMU), einschließlich des Handwerks mit technologischem Potenzial. Das Förderprojekt „go-digital“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist bis zum 31.12.2021 befristet und bezuschusst bis zu einer Maximalsumme von 33.000 Euro, 50 Prozent der Beratungs- und Entwicklungskosten.